Wie lässt sich vorhersagen, unter welchen Bedingungen die Personen, die ein menschenwürdiges Einkommen auf sicher haben, noch ihre Dienste auf dem Arbeitsmarkt anbieten werden? Setzt das Grundeinkommen wirklich die Kreativität und den Initiativgeist der Berechtigten frei, oder stösst es sie nicht vielmehr im Gegenteil noch weiter in die Passivität und in die Isolation?
Argumente für und gegen das Grundeinkommen
Argumente gegen das Grundeinkommen:
Verschiedene Studien belegen, dass der Mangel an Aktivitäten ein Faktor von Psychopathologien und von asozialem Verhalten ist. Davon sind auch die Bezüger des Grundeinkommens betroffen, gleich wie heute Langzeitarbeitslose. Arbeit ist nicht nur eine Einkommensquelle, sondern auch ein sozialer Integrationsfaktor. Die Wiedereingliederung ins Arbeitsleben muss den Vorrang haben vor der Bezahlung der Inaktivität.
Es ist wie beim Aufhören mit dem Rauchen: Nach einer langen Phase an Arbeitslosigkeit muss man sich zuerst wieder etwas zur Aktivität zwingen und gewöhnt sich dann allmählich daran. Man kann auch sagen: Man entwöhnt sich von der Passivität, welche eine Droge darstellt wie jede andere auch. Es besteht die Gefahr, dass die gesamte Bevölkerung mit dem Grundeinkommen in diesem Bereich süchtig wird. Nur die stärksten Persönlichkeiten vermögen eine berufliche Aktivität auszuüben, ohne den von der Notwendigkeit diktierten Zwang. Die anderen fallen durch die Maschen und werden im vergoldeten Käfig des garantierten Einkommens eingesperrt.
Wirtschaftlich gesehen nehmen die Kosten, welche den Arbeitnehmern für die Arbeit entstehen, nicht ab, sondern im Gegenteil zu. Es gibt einen Mangel an Arbeitssuchenden (Arbeitskräfteangebot), was in einer Marktwirtschaft automatisch zu einem Anstieg der Preise führt. Die letzte Konsequenz daraus besteht in einer nicht kontrollierbaren Inflation.
Argumente für das Grundeinkommen:
Im Unterschied zu den Arbeitslosen, den Invaliden oder anderen Berechtigten für bedarfsgerechte Unterstützungsleistungen haben die BezügerInnen eines Grundeinkommens nicht mit dem bürokratischen Apparat zu kämpfen, der heute die Ansprüche an die Sozialversicherung verwaltet. Die Erlöse aus dem Arbeitserwerb oder auch aus Börsenspekulationen usw. kommen zum in jeden Fall garantierten Grundeinkommen hinzu.
Niemand wird durch ein Grundeinkommen stigmatisiert, da es alle erhalten. Damit sinkt das Risiko von Pathologien.
Wenn es Schwierigkeiten gibt mit der Attraktivität einer Arbeit wegen des Grundeinkommens, so gilt dies ausschliesslich für Arbeitsverhältnisse, welche einen wirtschaftlichen Zwang ausnutzen, unter dem jener steht, der nichts zur Verfügung hat. Der Vergleich mit Zwangsarbeit ist legitim. Mit einem Grundeinkommen steigen die Arbeitskosten in ebendiesen Marktsegmenten. Dagegen ist nichts einzuwenden.
Die Arbeitskosten nehmen nur im Niedriglohnbereich zu, da hier das Grundeinkommen den betreffenden Arbeitnehmern erlaubt, attraktivere Entschädigungen auszuhandeln.
Kommentare :
Kuchen
Positiv
Fachkräftemangel. Ouch die Armen. Ja am besten wir bestimmen schon gleich von Kind auf wer was Arbeiten muss, damit wir die Elite gleich in die richtige Richtung bilden können. Du kommst auf die Welt, bekommst nen Pack Bildung mit, damit du deine Arbeit perfekt für die Wirtschaft erfüllen kannst. Nee, kanns net sein oder!?
Was ich an der aktuellen Diskussion am Grundeinkommen hasse ist das minimale.
Was ist wenn alles schief geht. Keiner arbeitet. etc
Man sollte endlich klar darüber reden was passiert wenns gut läuft. Wie Kreativität und Soziales neu gewertet werden. Was für Kapazitäten von unterschiedlichsten Menschen auf einmal überhaupt genuzt werden.
FANTASTISCH! Das ist Grundeinkommen. Sozialer Freiraum.
sie werden arbeiten!
hallo ihr... :-)
also ich denke das bei der einführung sicherlich viele ihren job kündigen werden um sich von den strapazen der vergangenen zeiten zu erholen. trotzdem bin ich der überzeugung, das viele wieder in den arbeitsalltag zurückkehren ,weil sie eben selber wählen können was und wie sie arbeiten wollen. und, da bin ich sicher, werden die wahren und grossen geister dieser nation erscheinen. denn sie können sich und ihr arbeitsleben selber bestimmen. sich verwirklichen, entfalten. sich die möglichkeit geben freie ideen zu gestalten und umzusetzen. die berufe werden von leuten gemacht, die dies auch machen wollen was sich in qualität / quantität niederschlägt.
das grundeinkommen ist das war wir brauchen. ein system das uns in den eigenen entscheidungen nicht beeinflusst. ein system, das uns unsere zu grunde liegende rechte zurück gibt und es uns ermöglicht freie entscheidungen zu treffen und nicht vorgegebenen (zwangs-)richtlinien zu folgen. denn "zwang" ist nicht freie entscheidung.
sockendieb